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Das Johannesevangelium. Prolog
1 Im Urbeginne war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
und ein göttliches Wesen war das Wort.
2 Dieses war im Urbeginne bei Gott.
3 Durch es sind alle Dinge geworden,
und nichts von allem Enstandenen ist anders als durch
das Wort geworden.
4 In ihm war das Leben,
und das Leben war das Licht der Menschen.
5 Und das Licht scheint in der Finsternis;
aber die Finsternis hat es nicht aufgenommen.
6 Es kam ein Mensch,
von Gott war er gesandt,
sein Name war Johannes.
7 Er kam, um Zeugnis abzulegen.
Er sollte von dem Lichte zeugen,
und so in allen Herzen den Glauben erwecken.
8 Er war nicht selbst das Licht,
er sollte ein Zeuge des Lichtes sein.
9 Das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet,
sollte in die Welt kommen.
10 Es war in der Welt,
denn die Welt ist durch es geworden,
aber die Welt hat es nicht erkannt.
11 Zu den Ich-Menschen kam es,
aber die Ich-Menschen nahmen es nicht auf.
12 Allen aber, die es aufnahmen,
gab es die freie Kraft, Gotteskinder zu werden.
Das sind die, die vertrauensvoll seine Kraft in sich aufnehmen.
13 Sie empfangen ihr Leben nicht aus dem Blute,
auch nicht aus dem Willen des Fleisches
und nicht aus menschlichem Willen;
denn sie sind aus Gott geboren.
14 Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.
Und wir haben seine Offenbarung geschaut,
die Offenbarung des eingeborenen Sohnes des Vaters,
erfüllt von Hingabe und Wahrheit.
Übersetzung: Emil Bock
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Im Neuen Testament der Bibel gibt es die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, die das Leben Jesu Christi beschreiben und im Mysterium von Golgatha gipfeln.
Wir versuchen, uns tiefer mit dem Johannesevangelium und seelisch-geistigen Impulsen im Zusammenhang damit zu verbinden. Dazu lernen und meditieren wir selbst, und wir treffen uns auch online und widmen unsere Treffen diesen Themen. Wir können die Impulse aus dem Prolog des Johannesevangeliums in unsere Seele aufnehmen.
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Prolog des Johannesevangeliums in Papyrus 75, ca. Ende 2. Jahrhundert
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Aus diesen Ideen von Rudolf Steiner können wir uns einem Verständnis der Bedeutung des Johannesevangeliums nähern:
„Das Johannes-Evangelium ist eine der Schriften, die das Unendliche wie einen Quell in sich tragen„
– Rudolf Steiner, GA 97-4
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„Ein jedes andere Evangelium ist wie eine Ergänzung des Johannes-Evangeliums anzusehen. Und die Gründe für alle anderen Evangelien liegen im Johannes-Evangelium. Wir begreifen daher auch die anderen Evangelien erst recht, wenn wir auf dem Untergrunde des Johannes-Evangeliums betrachten“
– Rudolf Steiner, GA 112-13
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“Wenn keine einzige Seele auf der Erde das Evangelium des Johannes gelesen hätte, dann hätte die Mission der Erde nicht erfüllt werden können: Durch unsere Teilnahme an solchen Dingen werden geistige Kräfte ausgestrahlt, die der Erde neues Leben schenken, anstelle dessen, was in ihr vergeht.”
– Rudolf Steiner, GA 145-5
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Wir können in unserer Seele weiterhin Bescheidenheit und Demut entwickeln:
“Bescheidenheit und Demut sind das, was in unseren Seelen Wurzeln schlagen und stark werden muss, insbesondere in Bezug auf alles, was über die Evangelien gesagt wird und was in den Evangelien selbst steht.
Dann können wir uns nach und nach den Wahrheiten und der Weisheit nähern, die notwendig sind, um das Christus-Problem zu erforschen.”
– Rudolf Steiner, GA 117-8
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Wir können den Impuls von Rudolf Steiner in unsere Seelen aufnehmen:
“Früh am Morgen, wenn die Seele noch jungfräulich war, ließen sie diese Worte (Johannes 1-14) in ihrer Seele erklingen.
Wenn ein Mensch dies Tag für Tag tut, dann zeigt sich in der Seele etwas, das ihm neues Leben schenkt; er wird wiedergeboren, er wird geistig verwandelt.
Er sieht um sich eine geistige Welt, von der er zuvor keine Ahnung hatte.
Jeder, der die ersten Verse des Johannes-Evangeliums nimmt und sie auf sich wirken lässt zur Schulung und Erziehung seiner Seele, erlebt das Johannes-Evangelium selbst in gewaltigen Bildern.“
– Rudolf Steiner, GA 68a, 27.11.1906, Dusseldorf.
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Dieses Studium ist Teil der Initiative der Kraft des Christuslichts.
Wenn Sie eine Verbindung wünschen, kontaktieren Sie bitte Heidrun heidrunhamel@gmx.de
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